Aber bekanntermaßen ist man hinterher immer klüger! Buddha war bis zu seinem 3. Lebensjahr klinisch „kerngesund“, was eine umfassende Untersuchung beim TA bestätigte!
Umso größer war
der Schock, als unser lieber Buddha im April 2002 während dem
Spaziergang seinen ersten epileptischen Anfall erlitt! Da er frei
herumlief bekamen wir nur noch den Schluss mit, als er sich wieder
aufrichtete und noch ganz benommen war. Eine anschließende
Tierarztuntersuchung ergab keine Besonderheiten. Wir mussten erst
einmal abwarten. 4 Monate später hatte er seinen zweiten Anfall
in unserer Wohnung. Es war ein furchtbarer Anblick und keiner, der
nicht einmal solch einen Anfall gesehen hatte, kann ermessen wie
schrecklich sich dieser dem Zuschauer darstellt. Auch nachher ist
der Hund meistens noch lange Zeit desorientiert. Besonders schlimm
ist die Tatsache, dass man dem Hund während einem Anfall nicht
helfen kann. Das einzige was man tun kann ist, ihn vor evtl.
Verletzungen zu bewahren, ansonsten muss man abwarten, bis sich das
Horrorszenario selbst beendet. Buddhas 3. Anfall war nur 2 Monate
später und ereignete sich in seinem Hundekörbchen.
Dazwischen gab es immer mal Zeiten der totalen Desorientierung, ich
nenne solche Phasen „Absencen-Status“. Sie gehen meist
einher mit „starrem Blick“, „Sabbern“,
„verzögerter Reaktion“ und „extremer
Anhänglichkeit“. Bei Buddha dauerte dieser
Absencen-Status meist etwa eine Stunde. Durch Gabe von
Rescue-Tropfen konnte ich ihn vor einem „Grandmal-Anfall“
bewahren und er fand nach dieser Stunde recht schnell Entspannung
und legte sich schlafen. Dann kam das für mich schrecklichste
Wochenende im Leben meines lieben Buddha. Er hatte wiederum auf dem
Spaziergang einen Anfall. Und dieses mal entwickelte sich daraus
eine ganze Anfalls-Serie. Insgesamt 10 Anfälle erlitt er in nur
30 Stunden. Selbst in der Tierarztpraxis und im Auto wurde er immer
wieder von diesen grässlichen Krämpfen geschüttelt.
Der Ta verschrieb uns Valium und Luminal, um diese lebensgefährliche
Anfallskette zu durchbrechen. Sehr leicht hätte sich daraus ein
Status Epileptikus entwickeln können, welcher ohne sofortige
tierärztliche Hilfe zum Tod durch Herzversagen hätte
führen können. Die Medikamente zeigten glücklicherweise
Wirkung und die Anfälle stoppten. Leider war Buddha jedoch sehr
ängstlich und hyperaktiv geworden. Er machte tagelang Randale
und wir wussten uns kaum mehr zu helfen. So erhöhten wir nach
tierärztlicher Indikation die Luminaldosis von 200 mg/täglich
auf 250 mg/täglich. Trotzdem war er noch weiterhin sehr
aufgekratzt, wenngleich er körperlich auch sehr kraftlos
geworden war und sich wie ein alter 12 jähriger Hund bewegte.
Leider scheinen bei den vielen Anfällen sehr viele Hirnzellen
abgestorben zu sein, er ist nicht mehr der selbe Hund wie vor der
Anfallskette. War ich früher immer sehr stolz auf seine
Folgsamkeit, reagiert er nun kaum mehr auf irgendwelche Anweisungen.
Sein Verhalten ist dem eines halbwilden Hundes ähnlich, er
reagiert sehr stark instinktgesteuert. Andere Hunde mag er nun
überhaupt nicht mehr und er reagiert bei deren bloßen
Anblick sehr stark mit Abwehrverhalten und Feindschaft. Leider lässt
er sich kaum mehr steuern, seine Reaktionen sind sehr unberechenbar
geworden. Wir wissen nicht, wie alles weitergehen soll...